Bei den Handwerkerinnen und Handwerkern
Anfang März war ich für eine knappe Woche in Rumänien. Die Tage waren sehr aufregend und intensiv und es war schön mit den Handwerkerinnen und Handwerkern wieder einmal mehr Zeit verbringen zu können. Ich konnte neue Handwerksprodukte besprechen, ihnen bei der Arbeit zusehen und wurde von Emese in das Handwerk des Maiblattflechtens eingeführt. Mein Ziel für 2022 ist es, dieses großartige Handwerk in ihren Grundzügen zu erlernen. Emese ist eine tolle und geduldige Lehrerin.
Was mich aber am meisten berührt hat war die unglaubliche Solidarität Rumäniens gegenüber ihrem Nachbarland Ukraine. Überall im Land wird gesammelt und Blut gespendet. Die Geflüchteten werden an der Grenze versorgt. Familien mit Kindern die in Rumänien bleiben wird muttersprachlicher Unterricht in den Schulen angeboten… Rumänien schlüpft da gerade in eine neue Rolle und das ist schön zu sehen.
Zum Zeitpunkt meiner Abreise aus Rumänien war der schreckliche Krieg in der Ukraine gerade einmal für 10 Tage im Gange. Und trotzdem, oder gerade deswegen, stand ich in einer ewig langen Schlange die ganze Nacht an der rumänisch-ungarischen Grenze. Umgeben von ukrainischen Nummernschildern, meist Frauen, die mit ihren Kindern vor dem Krieg flohen. Unglaublich traurig und kaum vorstellbar wie sich Menschen auf der Flucht ins Ungewisse fühlen müssen, wenn sie einen Teil ihrer Familie im Krieg zurücklassen müssen.