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Santa Rebeka

Flechten mit Maisblättern

In den Dörfern zwischen Sighisoara und Targu Mures beherrschen noch viele Menschen – meist Frauen – das Handwerk des Flechtens mit den Blättern von Maiskolben. Dieses Handwerk breitete sich besonders im Jahr 1940 im Dorf Dumitreni aus. Ein Hochwasser zerstörte in diesem Jahr den Großteil der Ernte und nur durch den Verkauf von geflochtenen Gegenständen kamen viele Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner über den Winter. Von Dumitreni gelangte dieses Handwerk in das benachbarte Dorf Chendu. Dieses Dorf liegt an einer befahrenen Straße und das Handwerk kann so entlang der Straße zum Kauf angeboten werden.

Auch heute noch flechten viele Menschen in Dumitreni und Chendu. Kleine Körbe und Topfuntersetzer werden ebenso geflochten wie kompliziertere Gegenstände, wie kleine Kisten mit Deckel oder Einkaufstaschen. Frau Santa und ihre Nachbarin flechten für uns kleine Körbe und Topfuntersetzer aus Maisblättern. Die Blätter von den Maiskolben werden im Herbst von den Kolben abgetrennt und getrocknet. Vor dem Flechten werden sie befeuchtet und in einen Sack gesteckt. So werden sie sehr biegsam und brechen nicht beim Flechten. Frau Santa meinte, dass ihr die neuen, importierten Hybridmaissorten großes Kopfzerbrechen bereiten. Der lokale Mais hat nämlich die fürs Flechten notwendigen langen Kolben, wohingegen hochgezüchtete Maissorten kurze und dicke Kolben haben, mit deren kurzen Blättern man nicht flechten könne. So kann die Förderung dieses Handwerks auch zum Erhalt älterer, lokaler Maissorten beitragen.